HWK-Kegelgruppe 1981-2024

HWK-Kegelgruppe 1981-2024

Im Jahre 1981 wurden diverse Aktivmitglieder der HWK zu eidgenössischen Veteranen ernannt (35 Jahre aktives Musizieren in einer Musikgesellschaft). Bei einem gemütlichen Nachtessen einiger dieser neu ernannten Veteranen im Restaurant Freihof in Wettingen kam die Idee auf, dass sich diese doch einmal im Monat zu einem Kegelschub treffen könnten. Da die Idee auch bei den anwesenden Ehefrauen gut ankam (hatten dadurch einen zusätzlichen freien Abend!), wurde das in die Tat umgesetzt. Jeweils am letzten Mittwoch im Monat traf man sich somit zum Kegeln. Zum Kegeln zugelassen waren alle Musikanten der HWK, die entweder diese Veteranen-Ehren oder das 50. Altersjahr erreicht hatten. So trafen sich zeitweise mehr 10 Musikanten zum regelmässigen Kegeln. Zu Beginn fand dieser Kegelabend im Restaurant Höhtal in Ehrendingen bei der Familie Schneider statt. In den frühen 2000-er Jahren wechselte man dann für diesen Kegelanlass nach Wettingen ins Restaurant Zwyssighof, welches damals unter der Führung der Familie Stefan und Esther Käufeler stand. Die Anzahl und die Teilnehmenden wechselten in bunter Reihenfolge. In den letzten Jahren waren noch 6-8 Veteranen anwesend und Veteraninnen waren äusserst selten zu sehen.

Die Kegelabende wurden immer nach einem strengen Abfolge-Modus abgehalten. Nach dem Bestellen der Getränke ging es los mit den Probeschüssen. Natürlich nur für diejenigen, die sich nicht so sicher fühlten. Danach immer Einer nach dem Anderen mit 2 Schüssen bis die erste Person die Punktzahl von 100 erreicht oder überschritten hatte. Nach 1 bis 3 solcher Runden war das „Einsargen“ an der Reihe. Je nach Schreiber entstanden sehr kunstvolle „Sargvarianten“. Sobald der Sieger hier erkoren war, servierte das Restaurant-Team die zwischendurch bestellten Esswaren und man erholte sich vom ersten Kegelteil bzw. stärkte sich für den noch strengeren zweiten Teil. Da wurden dann, durch ziehen einer verdeckten Jasskarte aus dem Stapel der deutsch-schweizer Jasskarten, 2-er, 3-er oder gar 4-er Teams gebildet. Jeder Kegler gab pro Runde wieder 2 Schuss ab und die Punktzahl wurde auf der Jasstafel notiert. Sieger der Runde war das Team, welches - wie beim Schieber - zuerst 2‘500 Punkte erreichte. Apropos notieren; dafür wurde über all die Jahre eine selbstgebaute Holzplatte, weiss kelco-beschichtet, mit klappbarer Fussstütze, verwendet. So konnten die mit dem Filzstift notierten Punkte nach einer beendeten Runde mit einem Tuch einfach wieder weggewischt werden. Es gab auch einen „Kegelbuben“, eine von Mitkegler Bruno Hengartner geschnitzten Holzfigur. Als diese dann irgendwann zerbrach, wurde er durch einen schlichten Holzkegel ersetzt. Dieser „Kegelbub“ funktionierte als Kässeli, da er mit einem Schlitz versehen war, so dass mindestens ein Fünflieber hindurchgeschoben werden konnte. Jede anwesende Person fütterte vor dem Nachhausegehen diesen „Kegelbuben“ mit mindestens 5 Franken. Mit dem Erlös wurde jeweils beim Dezember-Kegeln ein Preiskegeln abgehalten. Jeder Teilnehmer bekam dann ein Standblatt mit seinem Namen. Es mussten total 6 verschiedene Passen à je 5 Kugelschübe abgegeben werden, somit total 30 Schüsse. Zum Gesamttotal wurde pro Anwesenheit während der Kegelschübe unter dem Jahr 1 Punkt als Bonus dazugezählt. Mit dem Erlös aus dem „Kegelbuben“ wurde der Gabentempel für alle Teilnehmenden finanziert und so musste niemand mit leeren Händen nach Hause zurückkehren.

Bei den vielen Keglern gab es diverse Schusstypen: Da war der kraftvoll Schiessende, immer voll in die Mitte; der Langsamkegler mit extra grossem Bogenschuss; die Feinen mit der lautlosen Kugelabgabe, wo man erst beim Fallen der Kegel hörte, dass jemand eine Kugel abgegeben hat; den Gassenkönig oder den Kranzspezialisten und natürlich die Babeli-Schützen. Es gab selten einen Kegelabend, an dem niemand nach einer Kugelabgabe nicht mindestens 1x das Läuten der Anlage gehört hat, weil ein Kranz oder Babeli erzielt wurde. Es gab auch den „Stämpfeler“, welcher nach der Kugelabgabe mit Stampfen auf den Boden hoffte, dass dann schlussendlich doch noch alle Kegel fallen. Da es scheinbar manchmal geklappt hat, wurde auch fest an diese Methode geglaubt. Daneben wurde auch sehr stark von Allen gegenseitig verbal ausgeteilt und die Schussabgaben und Resultate entsprechend kommentiert. Verschont wurde niemand und gelacht wurde viel dabei, aber so konnte das jede und jeder akzeptieren.

Da in den letzten Jahren durch Todesfälle oder einfach durch die Verschlechterung vom Gesundheitszustand der nicht mehr taufrischen Keglern teilweise nur noch +/- 5 Personen anwesend waren und für 2025 weitere Rückzüge vermeldet wurden (3 wären verblieben), beschlossen die Anwesenden des letzten Schlusskegelns am 4. Dezember 2024, dass die HWK-Kegelrunde damit beendet ist. Das auch im Einverständnis des damals noch unter uns weilenden Mitbegründers, Baschti Keller. Immerhin 44 Jahre hatte diese Tradition Bestand. Im Namen aller je teilgenommenen HWK-Keglern und –Keglerinnen danke ich den Gründern von ganzem Herzen, welche uns somit viele schöne zusätzliche Stunden beschert haben und derer wir uns sehr gerne erinnern. Ein Dankeschön geht ebenfalls an die drei Wirte, bei welchen während dieser langen Zeit die Kegelabende durchgeführt werden durften – insbesondere an Raj Patoli. Er und sein Team haben während der vergangenen 10 Jahre dafür gesorgt, dass neben dem sportlichen auch der kulinarische Teil nie zu kurz kamen. Es war stets eine sehr angenehme und geschätzte «Rundum-Betreuung».